Geschichte der Osteopathie
Die Lehre der Osteopathie wurde bereits im vorigen Jahrhundert durch den amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828 - 1917) begründet. Als Chirurg in Kansas tätig, musste er hilflos dem Tod seiner ersten Frau und sechs seiner Kinder durch Infektionen zusehen. Von der Medizin seiner Zeit enttäuscht, begann er mit der Suche und Entwicklung einer neuen Behandlungsform.
Durch langjährige Forschung erkannte Still Wechselwirkungen des Organismus und entwickelte einen ganzheitlichen Ansatz, Krankheit und Gesundheit zu betrachten. Statt ausschließlich Krankheits-Symptome zu behandeln, machte er sich auf die Suche nach der Gesundheit seiner Patienten, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, Beschwerden aus eigener Kraft zu überwinden und ein inneres Gleichgewicht herzustellen.
Bereits 1874 stellte A.T. Still die Osteopathie der Öffentlichkeit vor. 1892 gründete er in Kirksville die 'American School of Osteopathy'. Seit dieser Zeit entwickelt sich die Osteopathie kontinuierlich weiter. So weitete William Garner Sutherland ihre Prinzipien auf den Schädel aus und der französische Osteopath Jean Pierre Barral bereitete als einer der ersten die wissenschaftliche Grundlage für die Behandlung von inneren Organen.
Heute wird Osteopathie an Hochschulen in den USA, Australien und Großbritannien gelehrt. 1917 gründet J.M. Littlejohn in London die 'British School of Osteopathy', in den 50er Jahren gewinnt sie in Frankreich und Belgien zusehens an Bedeutung. Seit den 80er Jahren beginnt sich Osteopathie in Deutschland zu etablieren.